Seelenpflanzen

 

Beifuβ  - Artemisia vulgaris                     

 

Der Beifuß ist für mich eine ganz spannende und wichtige Pflanze. Als Erstes ist mir während meiner gesamten Kräuterausbildungen und bei der Vielzahl meiner Lektüre, aufgefallen, dass sehr wenig über den Beifuss berichtet wird.

 

Ja, man weiß ihn als Bitterstoffkraut für Gänsebraten zu schätzen und auch zum Räuchern ist er sehr bekannt. Abgesehen davon gibt es wenig Anwendungshinweise.

 

Dies mag sicherlich daran liegen, dass der Beifuß immer schon als "Machtkraut" galt und vor allem mit der Macht der Frauen in Verbindung stand. So kann er für Schwangere gefährlich werden, weil der eine abtreibende Wirkung hat. Für die Geburt selbst dann ein fördernde.

 

Beifuß gilt als eines der ältesten Kräuter und schon die vielen verschiedenen Namen deuten darauf hin, dass er in der Volksheilkunde sehr intensiv eingesetzt wurde und eines der wichtigsten Heilkräuter war. Er stand und steht noch heute vor allem mit der Sommersonnenwende in Verbindung, die wir gerade jetzt gefeiert haben, wo ich diesen Text schreibe. Die Menschen haben sich den Sonnenwendgürtel als Beifuß um den Bauch gebunden und sind über das Feuer gesprungen.

 

Eine andere, wundervolle Anwendung ist das Binden eines Kräuterbuschen zur Sonnenwende, wo Beifuß ein großer Teil ist. Beim Binden kann man sich seine Wünsche für die 2. Jahreshälfte visualisieren und die Energie der Wünsche somit in den Kräuterbuschen einbinden. Wenn dieser getrocknet ist, kann man ihn entweder an einem wichtigen Platz im Haus aufhängen oder zwischendurch immer wieder zum Räuchern verwenden und somit die Energie der Wünsche freigeben.

 

Wenn man mit Beifuß räuchert, wird auch die Kreativität angeregt. Ich erinnere mich an eine Geschichte einer meiner Ausbilderinnen, die vor allem am Donnerstagabend immer voller Ideen sprudelte und total kreativ war. Außerdem war sie immer gut gelaunt. Irgendwann kam sie darauf, dass sie in ihrer Heilpraktikerausbildung am Donnerstag immer das Moxen mit Beifuß üben musste. Es wurde da wohl der einheimische Beifuß verwendet. Sie hat dabei immer viel Rauch eingeatmet und das hat wohl zu ihrer Hochstimmung geführt. Obwohl das natürlich positiv war, wurde sie doch etwas vorsichtiger.

 

Eine weitere, spannende Anwendung ist die Herstellung einer Salbe aus einem Ölauszug, die dann vor allem auf mein Machtzentrum oberhalb des Nabels einreibe.